Diese Nachricht nicht mehr anzeigen

Francesc Moragas (1868-1935), Gründer und erster Generaldirektor der “la Caixa”

Die Bankstiftung Caixa d´Estalvis i Pensions de Barcelona, “la Caixa”, ist im Juni 2014 aus der Umwandlung der “la Caixa” in eine Bankstiftung nach Maßgabe des Gesetzes über Sparkassen und Bankstiftungen vom 27. Dezember 2013 hervorgegangen.

Die Caja de Pensiones para la Vejez y de Ahorros de Cataluña y Baleares (Pensionskasse für das Alter und Sparkasse von Katalonien und den Balearen), “la Caixa”, wurde am 5. April 1904 vom katalanischen Rechtsanwalt Francesc Moragas Barret mit der Unterstützung verschiedener Einrichtungen der katalanischen Zivilgesellschaft gegründet. Man wollte damit zum Sparen und der Vorsorge anregen, Ziele, die heutzutage rein finanziell erscheinen mögen, die aber im historischen Kontext ein wichtiges Instrument bildeten, benachteiligten Klassen dabei zu helfen, eine gewisse Selbstständigkeit und Sicherheit in ihrem Familienleben zu erreichen.

Der Hauptsitz der “La Caixa” in der Via Laietana in Barcelona in den dreißiger Jahren.

Am 16. April 1904 weihte König Alfonso XIII in einem der Salons des Palacio de Bellas Artes in Barcelona, wo die wichtigsten Feierlichkeiten der Stadt stattfanden, offiziell die Caja de Pensiones para la Vejez ein. Hierbei wurde der Monarch zum Ehrenvorsitzenden und Schirmherr der neuen Bank ernannt.

Die Absicht von Moragas, dem ersten Generaldirektor der “la Caixa”, bestand darin, eine neue private Institution zu schaffen, die in jenen Zeiten großer gesellschaftlicher Instabilität, Arbeitnehmern und Unternehmen einen Mechanismus bieten würde, der sie für das Alter und für den Fall der Invalidität absichern würde. Aus dieser Initiative entstand die Caja de Pensiones (Pensionskasse). Beinahe zeitgleich mit der Eröffnung nahmen Moragas und seine Mitarbeiter ihre Spargeschäfte in ihre Vorsorgetätigkeit mit auf. So wurde die “la Caixa” zu einer Bank mit einem neuen wirtschaftlichen und sozialen Sparkonzept und war die erste, die Sozialversicherungen anbot.

Francesc Moragas gab den Anstoß für eine professionelle und ehrgeizige Verwaltung, die mit der damals bei anderen Sparkassen vorherrschenden nichts gemein hatte. Er bot diversifizierte Sparoptionen an, errichtete Niederlassungen in den wichtigsten Ortschaften und Städten Kataloniens und führte ein modernes Finanzmanagement ein. Mit der territorialen Expansion der “La Caixa” in Katalonien und auf den Balearen sollten die Vorteile moderner Finanzen überall verbreitet werden. In diesem Sinne muss hervorgehoben werden, dass die “la Caixa” in Spanien Vorläuferin und Förderer der Sozialvorsorge, einer der Grundpfeiler der heutigen Wohlstandsgesellschaft, gewesen ist.

Sozialwerk “la Caixa”

Die “la Caixa”, die mit dem sozialen Anspruch gegründet wurde, den finanziellen Ausschluss zu verhindern, und dem Willen, sich für die sozioökonomische Entwicklung ihres Gebiets stark zu machen, hat schon bald neue Wege sozialer Maßnahmen erkundet. So würde sie durch die Änderung des Konzepts des Sozialwerks der Sparkassen ihren innovativen Charakter erneut unter Beweis stellen.

Bis dahin hatten die “la Caixa” -und alle anderen Sparkassen- ihre gesamten Überschüsse in die Bildung von Rücklagen gesteckt und ihr Sozialwerk beschränkte sich auf die Verleihung von Prämien an Sparer und kleine Spenden an Wohltätigkeits- und Kultureinrichtungen. Aber ab 1917 begann “la Caixa” damit, einen Teil ihres Überschusses spezifisch für die Durchführung sozialer Werke einzusetzen, und 1918 beschloss sie, das Sozialwerk in ihr Unternehmen zu integrieren, um eine professionelle und effiziente Verwaltung desselben zu gewährleisten. Es handelte sich nicht darum, Wohltätigkeit zu betreiben, sondern soziale, kulturelle und bürgerliche Unterstützungsangebote zur Verfügung zu stellen, welche die Lebensqualität der Menschen verbesserten. Im Laufe der Jahre sollten diese Innovationen in gesetzliche Bestimmungen münden.

Geschichte des Symbols

historia_lacaixa_tapizmiro.jpg

Ende der siebziger Jahre beschloss die “la Caixa”, eine neue eigene Unternehmensidentität zu schaffen, durch die sie sich von den anderen spanischen Finanzinstituten deutlich abheben wollte. Man wollte die “la Caixa” mit einer einzigartigen, leicht wiederzuerkennenden Personalität ausstatten, mit der sich ihre Kunden außerdem identifizieren könnten. Das Unternehmen Landor Associates wurde mit der Durchführung dieser Aufgabe beauftragt. Unter den eingereichten Vorschlägen wurde derjenige ausgewählt, der am geeignetsten und innovativsten erschien: Joan Miró, den weltweit anerkannten und bedeutendsten Künstler Kataloniens und der Balearen zu bitten, einen Wandteppich zu kreieren, aus dem man ein emblematisches Element entnehmen könnte.

So wurden im Jahr 1980 der Stern und seine mediterranen Farben, die für das Werk Joan Miros charakteristisch waren, zum Symbol des Finanzinstituts. Von da an ist das Symbol der “la Caixa” ein innovatives Element gewesen, das im spanischen Finanzsektor auf dem Gebiet des Firmenimages einen Trend geschaffen hat. Dank seiner starken Verbreitung auf den Straßen und in den Medien ist der Stern der “la Caixa” inzwischen im ganzen Land bekannt.

Wachstum und Neuorganisation

  • 1990 fusioniert die am 5. April 1904 vom katalanischen Anwalt Francesc Moragas Barret gegründete Caja de Pensiones para la Vejez y de Ahorros de Cataluña y Baleares, “la Caixa”, mit der 1844 gegründeten Caja de Ahorros y Monte de Piedad de Barcelona und schafft damit eine im spanischen Finanzsystem und unter den spanischen und europäischen Sparkassen führende Gruppe.

  • Mit der Absicht, außerhalb von Katalonien und den Balearen zu expandieren, richtet “la Caixa” das größte Netzwerk von Filialen des spanischen Finanzsystems ein und finanziert und unterhält über ihr Sozialwerk soziale, kulturelle, bildungsmäßige und wissenschaftliche Aktivitäten.
  • Im Jahr 2007 beschließt “la Caixa”, ihr Beteiligungsportfolio über die Gesellschaft Criteria CaixaCorp, an der “la Caixa” eine Mehrheitsbeteiligung halten wird, an die Börse zu bringen.
  • 2011 leitet “la Caixa” eine Neuorganisation ein, die in die Gründung der “CaixaBank” mündet, ein börsennotiertes Bankinstitut, über das die Gruppe “la Caixa” ihre Finanztätigkeit indirekt weiterführt.
  • Die CaixaBank bündelt das gesamte Bankgeschäft der “la Caixa”, das Versicherungsgeschäft und die Beteiligungen an internationalen Banken und an Telefónica und Repsol. Die Bank entsteht mit einer Führungsposition auf dem spanischen Finanz- und Versicherungssektor und widmet sich außerdem anderen ergänzenden Aktivitäten. Sie verfügt über mehr als 5700 Filialen, die kleinste Ausfallquote unter den großen spanischen Finanzgruppen, die beste Marktabdeckung und die beste Kapitalausstattung.
  • Die “la Caixa” gründet ebenfalls eine neue Gesellschaft, welche die Industriebeteiligungen der ehemaligen Criteria CaixaCorp (Abertis, Agbar, Gas Natural Fenosa, PortAventura und Mediterranea), Servihabitat und die Immobiliengeschäfte vereint.

Die Gründung der Stiftung “la Caixa”

Im Juni 2014 wurde “la Caixa” gemäß des Sparkassen- und Bankstiftungsgesetzes vom 27. Dezember in die Bankstiftung Fundación Bancaria Caixa d'Estalvis i Pensions de Barcelona, “la Caixa”, umgewandelt.

Im Rahmen der Umwandlung wird auch einerseits die Auflösung und Abwicklung der Stiftung “la Caixa” vereinbart, die ihre Tätigkeit auf die Bankstiftung überträgt, und andererseits die Übertragung der Anteile von “la Caixa” an CaixaBank zugunsten der Criteria CaixaHolding - mit vollständiger Beteiligung von “la Caixa”. Auf diese Weise gehen die Anteile der CaixaBank über Criteria auf die Bankstiftung “la Caixa” über.

Die Stiftung “la Caixa” ist mehr als 115 Jahre nach ihrer Gründung die erste Stiftung Spaniens, die zweite in Europa und hinsichtlich des Umfangs an sozialen Investitionen eine der weltweit bedeutendsten.

Als Holdinggesellschaft verwaltet CriteriaCaixa das Geschäftsvermögen der Stiftung “la Caixa” mit einem doppelten Auftrag:

1. Zur Erzeugung der erforderlichen Finanzmittel für die Wohlfahrtsleistung
2. Zum Erhalt und Wachstum des Stiftungsvermögens